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Maria Lazar

Die Vergiftung

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DIE VERGIFTUNG
Roman von Maria Lazar

gelesen von Bettina Rossbacher

Die Romanhandlung umkreist das Leben der zwanzigjährigen Protagonistin Ruth. Sie erzählt darin von ihren Ängsten, von Hoffnungen und Unzulänglichkeiten, von ihrer zerstörerischen Liebe zu einem älteren Mann und ihrem mit brutaler Vehemenz ausgetragenen Kampf gegen die Vereinnahmungsversuche der Mutter.
"Ein Topos der expressionistischen Literatur, der Vater-Sohn-Konflikt, wird hier in einer furiosen weiblichen Variante gezeigt: Ruth leidet wütend unter ihrer dominanten Mutter und in dem luxuriösen Familienkäfig, den der verstorbene Vater hinterlassen hat. Ihre Schwester Martha hofft auf eine gute Partie, ist aber "hässlich und verbittert". Ihr Bruder Richard soll nach Mutters Wunsch "Bankdirektor werden oder Finanzminister", er ist aber bloß ein skrupelloser Schnösel. Halbwegs human ist nur der Onkel Gustav, ein gescheiterter Künstler und verkrachter Lehrer, der sich an einen vertrottelten adeligen Freund klammert. Kein Wunder also, wenn Ruth sehr radikal wird in ihrer Bürgerlichkeitsverweigerung, halb Anarchistin, halb Trotzkopf." (NZZ/06/03/2015)

Die Familie Lazar verstand den Text allerdings als Schlüsselroman. Die untragbare Familiensituation, die im Roman anhand der vergeblichen Ausbruchsversuche der Protagonistin Ruth geschildert wird, sah die Familie als einen direkten Angriff auf sich selbst. Sie fühlte sich getroffen und bloßgestellt. Das Buch und auch die Autorin gerieten sehr schnell in Vergessenheit. Dem Wiener DVB Verlag ist es zu verdanken, dass diesem literarischen Werk durch eine Neuedition im Jahr 2015 eine zwar späte aber dennoch gebührende Würdigung zuteilwurde. Michael Rohrwasser schrieb in der "Wiener Zeitung":
"Eine so eigenwillige und eine so starke Sprache hat man lange nicht mehr vernommen, und wie hier erzählt wird, das verrät Souveränität, Gestaltungsvermögen und auch literarisches Selbstbewusstsein - dreizehn Kapitel, die eigentlich kleine Erzählungen sind, die sich im Laufe der Lektüre allmählich zu einem Ganzen zusammenschließen."

Nun liegt erstmals eine Hörbuchfassung dieses Romans vor. Bettina Rossbacher verleiht dieser eigenwilligen und starken Sprache der Autorin eine ganz adäquate Atmosphäre und zugleich signifikante Stimme.

Die Sprecherin:

Bettina Rossbacher, geboren in Salzburg. Auf ein Kunstgeschichte-Studium und eine mehrjährige Tätigkeit für die UNESCO folgte eine umfassende Stimm- und Sprechausbildung. Rossbacher lebt als Profisprecherin, Rezitatorin und Programmgestalterin in der Nähe von Wien. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Literatur-Lesungen und deren Konzeption (u.a. Österr. Galerie Belvedere Wien, Jüdisches Museum Wien, Österr. Akademie der Wissenschaften Wien, Traklhaus Salzburg, Robert-Musil-Institut Klagenfurt, Lyrik-Kabinett München) sowie Hörbuch-Produktionen (u.a. Christine Lavant, Joseph Roth). Darüber hinaus wird sie u.a. als OFF-Stimme sowie für Veranstaltungsmoderationen gebucht. Ihre Arbeitssprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.

Musik: Unter Verwendung von Motiven aus der Cello Suite No.1 in G-Dur von Johann Sebastian Bach: Prelude, Allermande, Courante, gespielt von Aleksandra Walczak.
Schnitt, Mischung & Regie: Peter Eckhart Reichel
Coverabbildung: Fotocollage © 2018 hoerbuchedition words and music
4:49:51
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2019
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