Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков

Willkommen und Abschied

Und doch, welch Glück, geliebt zu werden,
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

Und lieben, Götter, welch ein Glück

Und doch(и все же), welch Glück(какое счастье; das Glück), geliebt zu werden(быть любимым),
Und lieben, Götter, welch ein Glück(и любить, о боги, какое счастье)!

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch tausendfacher war mein Mut,
Mein Geist war ein verzehrend Feuer,
Mein ganzes Herz zerfloss in Glut.

Es stand ein Sternlein am Himmel,
Ein Sternlein guter Art;
Das tät so lieblich scheinen,
So lieblich und so zart!

Ich wusste seine Stelle
Am Himmel, wo es stand;
Trat abends vor die Schwelle
Und suchte, bis ich’s fand.

Und blieb dann lange stehen,
Hatt’ große Freud in mir:
Das Sternlein anzusehen;
Und dankte Gott dafür.

Das Sternlein ist verschwunden;
Ich suche hin und her,
Wo ich es sonst gefunden,
Und find es nun nicht mehr.

Herz, mein Herz, was soll das geben?
Was bedränget dich so sehr?
Welch ein fremdes, neues Leben —
Ich erkenne dich nicht mehr.
Weg ist alles, was du liebtest,
Weg, warum du dich betrübtest,
Weg dein Fleiß und deine Ruh —
Ach, wie kamst du nur dazu!

Fesselt dich die Jugendblüte,
Diese liebliche Gestalt,
Dieser Blick voll Treu und Güte
Mit unendlicher Gewalt?
Will ich rasch mich ihr entziehen,
Mich ermannen, ihr entfliehen,
Führet mich im Augenblick,
Ach, mein Weg zu ihr zurück.

Und an diesem Zauberfädchen,
Das sich nicht zerreißen lässt,
Hält das liebe, lose Mädchen
Mich so wider Willen fest;
Muss in ihrem Zauberkreise
Leben nun auf ihre Weise.
Die Verändrung, ach, wie groß!
Liebe! Liebe! lass mich los!

Die Verändrung, ach, wie groß(перемена – ах! – насколько велика; verändern – менять, изменять; die Verändrung = die Veränderung)!
Liebe! Liebe! lass mich los(любовь, любовь! отпусти/выпусти меня; loslassen – отпускать; lose – свободный, отвязанный; lassen – пускать)