“Nun mache ich den Gegenbesuch.” Gontard sah die Frau nicht. Die Stimme kam ihm zuerst nicht bekannt vor. Ob er sich doch aus dem Dunkel herauswagen sollte? Was hoffte er zu hören? Irgendetwas in ihrer Stimme veranlasste ihn zu zögern, sich nicht zu erkennen zu geben.
Wir schreiben das Jahr 1988, Friedrich Gontard fehlt noch ein Jahr zum Ruhestand. Als die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, zieht Gontard den Fall an sich. Er hatte das Opfer in der Nähe der alten Arzt-Villa in den Weinbergen noch lebend gesehen. Nun nimmt er die Hinterlassenschaften in der Villa unter die Lupe. Es tauchen Hinweise auf eine Verstrickung des Arztes in die Euthanasiepolitik der Nazis auf. Gontard muss lernen, dass die Geschichte sich ihre Geheimnisse nicht so einfach entreißen lässt.
Im vierten Gontard-Krimi entwirft Lilo Beil ein Zeitgemälde der Achtzigerjahre.